MERLIN oder Das wüste Land
Neue Zürcher Zeitung
Pessimistischer und lakonischer, dabei das Stück auch stark verkürzend, kann eine Inszenierung von Tankred Dorsts "Merlin oder das wüste Land" kaum sein und enden. Uwe Eric Laufenberg brachte sie in dem von Tobias Hoheisl gestalteten Raum heraus. Er stellt um, kürzt radikal und betont dabei die unterschiedlichen Ebenen des Weltendramas. Die Farce kommt darin vor wie zarte Liebe, der - über grelle Verstärker - ins Mythische gesteigerte Schwertkampf zwischen Lancelot und Gawain ebenso wie die mörderische Gier des naiven Naturkinds Parzival, der den roten Ritter grausam zerfetzt nur um seine Rüstung zu besitzen. Jedes Pathos ist ausgemerzt, das Ritterspektakel trägt von beginn an das Menetekel in sich(...) Intensiver Applaus nach fünf Stunden.