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PFINGSTLÄUTEN
Theater Heute,
Sozialer Umbruch, wütende Grellheit: ein Regieneuling setzt Zeichen....... Der frühere Hilsdorfassistent Uwe Eric Laufenberg zeigt (in seiner ersten eigenen Regie) bereits ein subtiles, immer wieder in den expressiven Ausdruck drängendes Empfinden für die inneren Spannungen und Verwefungen der jungen Figuren: die hinziehenden, leidenschaftlichen Kräfte...daneben die von Verlassens-Ängsten, Gewissensskrupeln und Zurücksetzung bestimmten, verletzten Ausfälle Dolfs, dem in jeder verdeckten oder offenen Aggression noch der Hilferuf an den Nächsten durchklingt. Laufenberg hatte eine Reihe hervorragender, trefflich besetzter Akteure: allen voran Matthias Leja als Dolf, ....wie eine von diesen zerrissen- verbockten Fassbinderfiguren: ich will doch nur, daß ihr mich liebt. Die Inszenierung spart nicht mit wütender Grellheit. Nicht bei der Nacktheit und den stumpf und triebhaft exerzierten Bumsszenen, nicht in der Gewalttätigkeit, auch der latenten, auf Lauer liegenden....- das alles will keine Distanzierung, kein bequemes Heraustreten aus der (An-)Spannung erlauben. Da sucht ein junger Regisseur die Zuschauer hart ranzunehmen. Wut ist da im Spiel und wohl auch die Lust zu provozieren. Gut so.