BERLIN ALEXANDERPLATZ
Tagesspiegel
Ihr habt es geschafft, viereinhalb Stunden zerflossen da oben, auf der Bühne, für uns, ihr habt dieses Stück, das kein Stück ist, sondern ein babylogalomanischer Traum, gestemmt und jetzt schwebt es da über uns allen, ein Ereignis und oben und unten nur noch eine Hitze und ein Glück, hier gewesen zu sein und jetzt. Theater goes Pop. Daß das Gorki Theater nicht eingestürzt ist davon! So ein Getrampel in so einem Theaterkasten, gefährlich das auch! Baupolizei!
Handelsblatt
Tragende Gestalt der Dramatisierung ist Ben Becker, der viele Zwischentöne trifft. Uwe Eric Laufenberg stellt ihm, der Kraftmeier und Sensibelchen glatt vereint, allerdings auch ein starkes, 30-köpfiges Ensemble zur Seite. Das viereinhalbstündige, nie langweilige Panoptikum eröffnet Laufenberg mit strotoskopartig harten Schnitten, Splitter nur aus Döblins kompaktem Panorama. Später nimmt er die Schlachthausmetapher wörtlich und läßt Franz, das nackte Schwein, kopfunter am Haken hochziehen. Doch sind es weniger Einzelbilder, die starken Eindruck hinterlassen, als vielmehr die Verkreuzung von individuellem Schicksal mit Zeitphänomen im hektisch pulsierenden U- Bahnhof.