TOD LIEBE VERKLÄRUNG (Uraufführung)

Kölner Schauspielhaus, Schlosserei
Komponist/Autor
Ulrich Woelk
Inszenierung
Uwe Eric Laufenberg mit Ulrich Woelk
Bühne
Christoph Schubiger
Kostüme
Jessica Karge
Mit
Volker Niederfahrenhorst, Uwe Eric Laufenberg, Karina Fallenstein, Eva Maria Götz, Georg Marin, Stefan Jürgens, Heinrich Baumgartner, Katja Bellinghausen, Carl Weinknecht, Jaqueline Kornmüller
Termine
Rezensionen
16.01.1993

Draußen vor der Tür ist es kalt, aber drinnen, in der Schlosserei des Kölner Schauspiels scheint es schon heiß herzugehen. "Theaterstücke interessieren mich nicht", poltert da einer aus Leibeskräften und beginnt eine Brüllarie, die auch zu einer verbalen Nestbeschmutzung wird: "Theater ist die pure Simulation, ein zeitlich begrenzter Abklatsch der Realität, wie sie sich im Dichterhirn darstellt, also im Grunde die Simulation einer Simulation." Was ist Wahn , was ist Wirklichkeit?

... das Stück ist eine Attacke auf das Theater und zugleich ein Versuch es zu retten. Man schaut in einen düsteren, sakralen Raum, den Christoph Schubiger gebaut hat: Es ist ein alter Tempel- aber später wird er in die Luft fliegen. Der Autor Ulrich Woelk hat gemeinsam mit Uwe Eric Laufenberg , der auch die männliche Hauptrolle spielt, selbst Regiehand angelegt.

Aus dem ersten Teil macht die Inszenierung ein martialisches Ballett zwischen Straßenkampf und Flippiszenen, in dem der Versuch einer Erschießung immer und immer wieder von dem berühmtesten Bild einer Erschießung "Saigon 1968" kommentiert wird. Aus dem zweiten Teil macht sie eine pathetische Reflexion, aus dem dritten eine federballspielerische Elegie. Die Aufführung ist mehr wuchtig als witzig. Sie ist aber nie langweilig.